THW OV Friedberg / Hessen

Hessentag 2007 in Butzbach

Datum Sonntag, 10. Juni 2007
Uhrzeit 06:00
Ereignis Amtshilfe
Einsatzstelle Butzbach

Bericht

Der Hessentag 2007 ist vorbei. Dieser Mega-Event für Butzbach, den Wetteraukreis und ganz Hessen brach viele Rekorde und lockte über 1,1 Millionen Besucher an. Um ein Fest mit diesen Ausmaßen auch sicher feiern zu können, begannen die Vorbereitungen bereits etwa zwei Jahre vorher. Zahlreiche Vorgespräche mit den Verantwortlichen der Hessischen Staatskanzlei, der Stadt Butzbach, der Polizeidirektion Wetterau und der Polizeistation Butzbach sowie mit den Hilfsorganisationen des Wetteraukreises waren notwendig. Zur Koordination der so genannten nichtpolizeilichen Gefahrenabwehr bildete die Feuerwehr zwei Projektgruppen mit den Schwerpunkten Einsatzplanung und Personaleinsatz.

Parallel dazu begann auch die Planung für den Hessentagsfestzug. Kreisbrandinspektor Otfried Hartmann und Werner Hoheisel, der Ortsbeauftragte des THW Friedberg vereinbarten schon Mitte 2006, dass dieses Highlight, das jährlich auch im Fernsehen übertragen wird, von allen Hilfsorganisationen gemeinsam vorbereitet und durchgeführt werden sollte. Sehr bald stellten die Sanitätsdienste jedoch fest, dass sie dazu personell nicht mehr in der Lage sein würden, waren sie ja bereits mit der sanitätsdienstlichen Betreuung des gesamten Hessentages beauftragt.

Im Feuerwehrhaus Butzbach wurde dann in Zusammenarbeit mit dem stellvertretenden Kreisbrandinspektor Michael Kinnel, Werner Hoheisel vom THW Friedberg, dem Ordnungsamt der Stadt Butzbach, der Feuerwehr Butzbach und dem Vereinsring Butzbach der Grundstein für den Hessentagsfestzug gelegt. Alle Beteiligten bezeichnen die Zusammenarbeit in dieser Arbeitsgruppe von Anfang an als kameradschaftlich, konstruktiv und zielorientiert.

Erstmals bei einem Hessentag wurde in Butzbach eine gemeinsame Befehlsstelle für alle beteiligten Organisationen (Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienst, Bundeswehr, Sicherheitsdienst) im Alten Amtsgericht eingerichtet. Um diese Befehlsstelle nicht zusätzlich zu belasten wurde festgelgt den Hessentagsfestzug vom Einsatzleitwagen 2 (ELW) des Wetteraukreises aus zu lenken.

In Fachkreisen ist bekannt, dass der Funkbetrieb in Butzbach auf Grund topographischer Verhältnisse teilweise nur sehr eingeschränkt möglich ist. Um dieses Manko zu beseitigen, hatte die Fachgruppe Führung und Kommunikation (FüKom) des THW Bad Homburg im Vorfeld eine Funkausleuchtung des Stadtgebietes durchgeführt und wollte mit einer zusätzlichen Hochantenne die Funkverbindung sicherstellen. Groß war jedoch die Verwunderung am Tag des Festzuges, als die Antennenverbindungen von ELW 2 und FüKom-Fahrzeug nicht zueinander passten, weil sie technisch grundverschieden waren. Dass diese Tatsache zu großer „Begeisterung“ bei der FüKom-Mannschaft führte ist leicht nachvollziehbar. Sie hatte nun keine Aufgabe mehr und fuhr nach Rücksprache mit der Einsatzleitung nach Bad Homburg zurück. Im Hinblick auf Großschadenslagen, bei denen es nur eine Einsatzleitung geben kann und die Hilfsdienste auf enge Zusammenarbeit und Kommunikation angewiesen sind, ist diese Unvereinbarkeit der Funksysteme nicht nachvollziehbar. Hier ist dringender Handlungsbedarf zwischen Bund und den Ländern erforderlich um die technischen Voraussetzungen der Hilfsorganisationen anzugleichen und kompatibel zu gestalten.

Auf Grund der guten Vorarbeit blieb es bei diesem einzigen gravierenden Problem. Die Festzugleitung bezog ihren Standort auf dem Gelände eines Getränkerings an der Südumgehung. Die Gruppe Logistik Verpflegung (Log V) des THW Wiesbaden war zum Verpflegen der Helfer bereits um 6 Uhr vor Ort. Die Stromversorgung aller Einheiten im Bereich der Festzugleitung wurde vom Ortsverband Friedberg durch einen 60 kVA Stromerzeuger sichergestellt. Die Festzugteilnehmer wurden durch Helfer an den drei Meldeköpfen zu ihren Aufstellplätzen geleitet. Das THW Friedberg hatte eine Messstelle für die großen Motivwagen eingerichtete. Wegen Engstellen am Zugweg und einer Eisenbahnunterführung durften maximale Abmessungen nicht überschritten werden. Hier gab es keine Beanstandungen.

Um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten begleiteten in kurzen Abständen gemischte Fußtrupps von Feuerwehrleuten und THW-Helfern den Festzug. An den Ehrentribünen waren ebenfalls Kräfte von Feuerwehr und THW zur Koordination und Zugangskontrolle eingesetzt. An der Festzugleitung waren insgesamt 51 Feuerwehrleute, 20 Personen des Vereinsrings Butzbach und 74 THW-Helfer beteiligt. Die Kameraden des THW Friedberg wurden dabei personell durch die Ortsverbände Idstein, Lorch und Neu-Isenburg unterstützt.

Die gute Zusammenarbeit auf allen Ebenen der Feuerwehren des Wetteraukreises und des THW-Ortsverbandes Friedberg hat auch diesmal wieder zum Erfolg geführt. Das übergeordnete Ziel, den Hessentagsfestzug in Butzbach sicher zu leiten, wurde zur vollsten Zufriedenheit aller erreicht. Der durch das Fernsehen gesetzte Zeitrahmen wurde exakt eingehalten. Das Miteinander funktionierte reibungslos. Zumindest in der Wetterau gibt es keine Berührungsängste zwischen THW und Feuerwehr.

Das Resümee der beiden Einsatzleiter, Hoheisel und Kinnel, lautet daher einhellig: „Wir empfehlen den künftigen Hessentagsstädten bei der Festzugsplanung und -durchführung alle Hilfsorganisationen einzubinden. Die eingesetzen Helfer waren hochmotiviert und haben somit zum Erfolg wesentlich beigetragen.“


Bilder

Amtshilfe: Butzbach - Hessentag 2007 Amtshilfe: Butzbach - Hessentag 2007 Amtshilfe: Butzbach - Hessentag 2007 Amtshilfe: Butzbach - Hessentag 2007 Amtshilfe: Butzbach - Hessentag 2007 Amtshilfe: Butzbach - Hessentag 2007 Amtshilfe: Butzbach - Hessentag 2007 Amtshilfe: Butzbach - Hessentag 2007 Amtshilfe: Butzbach - Hessentag 2007