THW OV Friedberg / Hessen

Erdbeben im Rhein-Main-Gebiet: Großübung des Technischen Hilfswerks

Datum Freitag, 25. August 2017 – Sonntag, 27. August 2017
Ereignis Übung

Bericht

Der THW-Ortsverband Friedberg/Hessen sowie 12 weitere hessische Ortsverbände des THW beteiligten sich vom 25. bis 27.08.2017 an einer groß angelegten Katastrophenschutzübung.

Das Szenario ging von einem starken Erdbeben im Rhein-Main-Gebiet aus, in dessen Folge es im Raum Südhessen sowie in Rheinland-Pfalz zu zahlreichen Gebäudeschäden, Massenbewegungen sowie Schäden an kritischer Infrastruktur und Verkehrswegen kam. Die Bundesländern Hessen und Rheinland-Pfalz hatten nach Feststellung des Katastrophenfalls das THW zur Unterstützung angefordert.

Das THW entsandte daraufhin unter anderem einen Verband aus dem THW-Geschäftsführerbereich Frankfurt am Main, der aus vier Technischen Zügen mit über einem Dutzend Bergungs- und Fachgruppen, einem Logistikzug sowie einer Fachgruppe Führung- und Kommunikation mit insgesamt rund 150 ehrenamtlichen Einsatzkräften sowie rund 30 Einsatzfahrzeugen bestand. Dieser Verband wurde in Geisenheim (Rheingau-Taunus-Kreis) zusammengeführt und richtete auf dem Gelände des dortigen THW-Ortsverbandes einen aus einem Feldlager, einem Logistikstützpunkt sowie einer Führungsstelle bestehenden Bereitstellungsraum ein.

Die vier Technischen Züge des Verbandes führten vom Bereitstellungsraum aus in einem mehrtägigen Einsatz im Schichtdienst Bergungs- und Rettungsarbeiten durch. Hierbei mussten sie verschiedene Einsatzstellen im Rhein-Main-Gebiet erkunden und abarbeiten. Dabei waren unter anderem Häuser mit verschiedenen Abstützsystemen aus Holz oder dem Einsatz-Gerüst-System (EGS) des THW abzustützen und Verletzte mit verschiedenen Methoden zu orten und zu retten. Zudem mussten die Einsatzstellen mit Strom versorgt und großflächig ausgeleuchtet werden.

Damit die Technischen Züge überhaupt in die Schadensgebiete und Einsatzstellen vordringen konnten, mussten auch Zugangswege geräumt und behelfsmäßig instandgesetzt werden. Hierzu war neben dem Einsatz von Bergungsräumgeräten und dem Bau von Stegen aus verschiedenen Materialien auch der Bau einer Behelfsbrücke aus Holz und Fahrbahnplatten, die normalerweise zum Bau von Pontonfähren verwendet werden, notwendig. Über die fertiggestellte Behelfsbrücke konnten anschließend Einsatzfahrzeuge in ein Schadensgebiet vorrücken.

Für die Verpflegung der Einsatzkräfte, die Versorgung mit Verbrauchsgütern, die Wartung des Materials und die Stromversorgung des Bereitstellungsraumes sorgte der aus verschiedenen Teileinheiten zusammengestellt Logistikzug unter Führung der Friedberger Logistik-Fachgruppe. Die THW-Logistiker waren zudem gefragt, wenn technische Störungen an Einsatzfahrzeugen oder Geräten auftraten. So mussten LKW-Reifen an einer Einsatzstelle vor Ort gewechselt und ein mit einem Fehler in der Bremsanlage liegen gebliebener LKW-Anhänger abgesichert und geborgen werden.

Die Einsatzleitung des gesamten Verbandes erfolgte durch die im Bereitstellungsraum eingerichtete Führungsstelle, die von einer Fachgruppe Führung und Kommunikation sowie für den Stabsdienst ausgebildeten Führungskräften betrieben wurde. Hier galt es unter anderem den Überblick über die zur Verfügung stehenden Kräfte, die Logistik und die Lage zu behalten, Entscheidungen über die Einsatzdurchführung zu treffen, die Ausführung erteilter Einsatzaufträge zu überwachen und den Einsatz zu dokumentieren. Zudem musste für ausreichende Kommunikationsverbindungen gesorgt werden.

Der THW-Ortsverband Friedberg/Hessen beteiligte sich mit rund 20 ehrenamtlichen Einsatzkräften aus den Bergungsgruppen, der Fachgruppe Logistik und dem Führungsstab sowie fünf Fahrzeugen an der Großübung.


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