THW OV Friedberg / Hessen

Starke Windböen brachten Baugerüst in Schieflage

Datum Freitag, 21. November 2008
Uhrzeit 15:33
Ereignis Unwetterschaden
Einsatzstelle Bad Nauheim / Bahnhof

Bericht

Dort hatten starke Windböen ein Gerüst aus seinen Verankerung gerissen, die Feuerwehr der Kurstadt bat die eintreffende SEG des Ortsverbandes Friedberg um die Übernahme der Einsatzstelle, um die Einsatzkräfte der Feuerwehr für eventuell weiter Alarmierungen frei zu haben.

Objekt

Bei dem betroffenen Objekt handelte es sich um den Bahnhof, der zurzeit wegen Sanierungsarbeiten an der Außenfassade komplett eingerüstet ist. Das an der Stelle 8 Meter hohe Gerüst, hatte auf einer Länge von etwa 50 Meter eine 30° Schieflage und hing nur noch an wenigen Mauerankern rechts und links, so dass die Gefahr bestand, dass es jederzeit ganz umfallen könnte.

Schadenslage

Windböen hatten das Gerüst an den „Segeln“ die zur Verblendung der Baustelle dienten erfasst und rissen die Maueranker aus der Backsteinwand. Das Gerüst war an dieser Stellen nicht mehr begehbar. Mit den zur Verfügung stehenden Mitteln des THW und der Drehleiter der Feuerwehr Bad Nauheim war das Risiko zu groß, dass das Stahlgerüst bei dem Versuch es auf zustellen Personen und Gerät unter sich begräbt.

Erste Maßnahmen

Beim Eintreffen der THW Fahrzeuge an der Einsatzstelle war die Feuerwehr damit beschäftigt die Einsatzstelle abzusperren. Die Feuerwehr hatte bereits versucht den Aufsteller des Gerüstes zu erreichen, dieser war aber zu diesem Zeitpunkt mobil nicht erreichbar. Der Einsatzleiter der Polizei forderte vom THW Maßnahmen zur sofortigen Beseitigung der Gefahrenstelle.

Weitere Maßnahmen

Bis zu Eintreffen des Eigentümers des Gerüstsatzes wurden die „Verblendung“ von der restlichen noch stehenden Gerüsteinheit entfernt, um zu vermeiden, dass durch den Wind weitere Gerüstteile umgerissen werden. Nach dem Eintreffen des Unternehmers wurde ein Berater eines Kranunternehmens hinzugezogen, um die Möglichkeit des Aufstellens, ohne das Gerüst zu zerstören, zu beraten. Da zu erwarten war, dass die Arbeiten bis in den späteren Abend andauern würden, wurde der Lichtmastanhänger der 2 Bergungsgruppe zum Ausleuchten in Stellung gebracht. Somit war die Ausleuchtung der Fassade sicher gestellt.

Aufstellen des Gerüstes

Ein Anheben am „Gerüstkopf“ war nicht möglich, da die Gerüstteile durch die Schwerkraft und das Eigengewicht standfähig werden. Das Anheben oben hätte das Gerüst auseinander gezogen und den Rest zum Einsturz gebracht. Durch das Anheben unten (mit einem Autokran) und dem „Gegenziehen“ gegen die Schieflage, kam das Gerüst beim zweiten Versuch in seine ursprüngliche Lage zurück.

Schlussbetrachtung

Gegen 21:00 Uhr war der Einsatz für den Rest der SEG beendet, der größte Teil der Helfer war bereits zuvor abgerückt. Lediglich ein Trupp war zum Ausleuchten und zur Hilfestellung vor Ort verblieben. Die Zusammenarbeit mit der Polizei, der Feuerwehr, dem Gerüstbauunternehmen und dem Kranunternehmer war hervorragend und erbrachte das gewünschte Ergebnis, das Gerüst zum stehen. Sonst wäre ein Totalschaden des schief stehenden Gerüst- Abschnittes entstanden.


Eingesetzte Fahrzeuge

Fahrzeug Stärke
Kommandowagen (KdoW) 0/0/1/1
Gerätekraftwagen 1 (GKW) a.D. 0/1/3/4
Stromerzeugungsaggregat 60 kVA (SEA)
LKW Ladekran (LKW Ldk.) a.D. 0/1/1/2
Mannschaftstransportwagen Log (MTW ZTr FZ-Log) 0/1/1/2
Rüstwagen Eigentumssicherung (RW) 0/1/1/2
Mehrzweckkraftwagen (MzKW) 1/1/1/3

Bilder

Einsatz: Bad Nauheim - Baugerüst droht umzustürzen Einsatz: Bad Nauheim - Baugerüst droht umzustürzen Einsatz: Bad Nauheim - Baugerüst droht umzustürzen Einsatz: Bad Nauheim - Baugerüst droht umzustürzen