PKW fährt in Gebäude
Datum | Samstag, 23. Februar 2013 |
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Uhrzeit | 13:48 |
Ereignis | Eigentumssicherung |
Einsatzstelle | Rosbach |
Bericht
Am vergangenen Samstag wurde der THW Ortsverband Friedberg/Hessen zu einer Eigentumssicherung nach Rosbach gerufen.
Vorausgegangen war ein Verkehrsunfall mit einem PKW. Das Fahrzeug wurde unabsichtlich ins Gebäude einer Bankfiliale gesteuert. Dabei wurde die Glasfront auf 11 m² komplett zerstört.
Wetterauer Zeitung - 25.02.2013
Pedale verwechselt: Senior rast in Sparkasse
Rosbach v. d. H. Für Passanten sah es aus wie ein Raubüberfall nach Wildwest-Manier – und war doch nur ein Fehler beim Einparken.
Der 83-jährige Fahrer eines Daimlers hatte am Samstagmittag nur ein paar Euro von seinem Konto abheben wollen. Heraus kam ein Schaden, der nach Schätzungen der Polizei locker die 30 000-Euro-Grenze überschreiten könnte.
Eine fünf mal zweieinhalb Meter große Scheibe neben dem Eingang zur Sparkasse an der Nieder-Rosbacher Straße zerbarst, als der Pkw mit Vollgas alle Hindernisse ignorierte und Kurs in Richtung Tresorraum nahm. Einen Hinweis, dass Schneeglätte zu dem Unfall geführt haben könnte, gab es nicht.
»Offenbar hat der Senior bei seinem Automatik-Fahrzeug das Gas- mit dem Bremspedal verwechselt. So etwas erleben wir öfter«, sagte einer der Polizisten, die vor Ort den Unfall aufnahmen. Zum Glück blieb der 83-jährige Fahrer aus Rosbach unverletzt, und auch an seiner Limousine, die ihre ganze Kraft demonstrierte, war der Schaden gering: Ein paar Kratzer an der Stoßstange und ein zerborstenes Scheinwerferglas an der rechten Seite waren allem Anschein nach die einzigen Spuren, die der folgenschwere Unfall an dem Auto hinterlassen hatte. Anders sah es im Schalterraum aus, wo die Woche über Kundenbetrieb herrscht und nun ein Trümmer- und Scherbenhaufen zu sehen war: Umgestürzte Stehpulte und zersplitterte Regale gaben ein Gefühl für die enorme Wucht, mit der der Aufprall abgelaufen war. Kabelsäulen, in deren Innern die Computer-Leitungen verliefen, waren aus der Verankerung gerissen und hatten große Teile der Deckenverkleidung mit sich genommen. Die Helfer des herbeigerufenen Technischen Hilfswerks hatten alle Hände voll zu tun, um Scherben einzukehren und die Fensterfront gegen unerwünschte Eindringlinge abzusichern.
Sparkassen-Angestellte Andrea Friedländer-Debus, die zusammen mit einigen Kollegen an den Unfallort geeilt war, konnte es kaum fassen. »Das Pult, an dem ich normalerweise unsere Kunden bediene, ist komplett weggefegt worden«, berichtete sie. »Wäre das Auto zur normalen Geschäftszeit durch die Scheibe geschossen, hätte es Tote und Verletzte geben können.« Vermieter Herbert Storck, der in den heutigen Sparkassenräumen bis vor einiger Zeit ein Autohaus betrieben hatte, deutete auf die schwarzen Reifenspuren, die rechts und links an dem ehemaligen Standort der Konsole vorbeiliefen. »Der Teppichboden ist völlig aufradiert«, stellte er fest. Das sei kein Hinweis auf Bremsspuren, vielmehr müsse hier eine Fahrzeug-Beschleunigung stattgefunden haben. Somit hielt auch er die Verwechslung der Pedale für wahrscheinlich und konnte sich nur so das große Maß der Verwüstung erklären. Zwei junge Kunden des Geldinstituts, die nichtsahnend zum Geldabheben gekommen waren, nahmen den Scherbenhaufen neben dem Eingang mit Gelassenheit: »Der Vorraum mit allen Automaten ist ja gar nicht betroffen, da kann ich doch weiter abheben, einzahlen, überweisen oder Kontoauszüge abrufen«, meinte der junge Mann. Der Raum ist nach Geschäftsschluss durch Sicherheits-Glasschiebetüren von jenem Schalterraum getrennt, der nun Opfer dieser unbeabsichtigten Attacke geworden ist.
So schnell wie möglich soll der Geschäftsverlauf dort wieder in gewohnten Bahnen weiterlaufen. »Das nötige Improvisationstalent, das wir nun brauchen, werden wir schon hinkriegen«, meinte Friedländer-Debus zuversichtlich.
Eingesetzte Fahrzeuge
Fahrzeug | Stärke |
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Rüstwagen Eigentumssicherung (RW) | 0/1/1/2 |
PKW Kombi | 0/1/1/2 |
Gerätekraftwagen (GKW) | 0/3/2/5 |