Eigentumssicherung
Nach dem hessisches Gesetz über die Sicherheit und Ordnung (§ 41 HSOG) müssen ggf. auch Zugänge verschlossen werden, unter dem Hintergrund, die Räumlichkeiten vor der Beseitigung von Spuren und fremden Zugriff zu schützen.
Zur Vorgeschichte
Bis zum Beginn der 80er Jahre des vorigen Jahrhunderts wurden Eigentumssicherungen von der örtlichen Feuerwehr geleistet. Eine Einbindung in die örtliche Gefahrenabwehr für das THW, gab es bis zu diesem Zeitpunkt für den Ortsverband praktisch nicht.
Der damalige Stadtbrandinspektor in Friedberg wollte diese Eigentumssicherungen nicht weiter leisten. Die Feuerwehr konnte sich schon damals nicht über Langeweile beklagen. Die Einsätze des THW Friedberg sind bis dahin leicht zählbar.
In den ersten Jahren der Übernahme war es gerade mal eine Handvoll dieser Einsätze. Der Zustand, dass im Einsatzfall das benötigte Material erst verlastet werden musste, war auch nicht gerade das Optimale.
Durch eine Spende bekamen wir einen VW Bus mit Plane und Spriegel, der dann für dieses Tätigkeitsfeld hergerichtet wurde. Mit der in Dienststellung dieses Fahrzeuges war auch gleichzeitig die „Schnelle-Einsatz-Gruppe“ gegründet.
Das Material
Anfangs beschafften wir uns Spanplatten in allen Dimensionen bei der Firma Hornitex. Die Platten wurden vorab zugeschnitten, sodass sie auf dem VW Bus verlastbar waren. Später sind wir dann dazu übergegangen die so genannten Span-Verlegeplatten einzusetzen. Vorteil dieser Plattenart ist es, dass wir uns den Zuschnitt sparen und die Platten, bedingt durch Nut und Feder problemlos zusammenfügen können. Weiterhin kann die Platte von einem Helfer getragen werden. Die Platten haben die Größe 205cm x 92,5cm.
Zur Aufnahme der Platten dienen Kanthölzer in den Dimensionen 6cm x 8cm bzw. 10cm x 10cm. Abgerundet wird das Material durch Bretter und Dachlatten.
Die Einsatztaktik
Zum Verschluss von Wohnungstüren, die ggf. gewaltsam geöffnet worden sind, werden Einsteckschlösser, Schließzylinder und dergleichen mit geführt.
Bei Einsätzen des Technischen Zuges wird immer der Rüstwagen Eigentumssicherung mitgeführt, um auf die speziellen Werkzeuge und Ausrüstungen zurückgreifen zu können. Ein Einsatz im Januar 2005 hat die Notwendigkeit gezeigt, dass wir bei „Hilfeleistungen nach Brand“ (verschließen von Dachflächen) mit einem Druckluftnagler schneller und sicherer arbeiten könnten. Die Anschaffung erfolgte umgehend.
Die Ausrüstung
In den nun fast 32 Jahren, die wir nun diese Art von Einsätzen durchführen, haben wir alle Erkenntnisse aus dem jeweils vorangegangenen Einsatz in die Ausrüstung und Ausbildung einfließen lassen. Heute fahren wir mit einem 6t MAN mit einer sich ständig verbessernden Ausrüstung. Mit diesem speziell auf solche Fälle ausgestatteten Fahrzeug sind wir in der Lage, mit dem mitgeführten Vorrat, Fensterflächen einer Gesamtgröße bis 50 m² und Dachflächen bis 250 m² zu verschließen.
Die Gesamtbevorratung des THW Friedberg ist für Fensterflächen ca. 200 m²; der für Dachflächen ca. 500 m².